Am 25. Januar hat die Handwerkskammer mit den Kreishandwerkerschaften in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen zur Veranstaltung „Handwerk 4.0 Schritte voraus – Digitalisierung praktisch gestalten“ in den Digital Hub Münster eingeladen. Die Teilnehmer erfuhren, wie die bestehende Kompetenzen des eigenen Unternehmens mit den neuen Werten und Erfolgsmodellen der digitalen Welt verbunden werden können.
Nach kurzer Begrüßung durch die Gastgeber Andreas Spiller, Beauftragter für Innovation und Technologie der Handwerkskammer Münster und Thomas Malessa (münsterLAND.digital e.V.) vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen, übernahm Andreas Fischer, Geschäftsführer der G+F Verlags-und Beratungs GmbH, die Moderation. Er führte mit dem Impulsvortrag zum Thema „Schlaue Digitalisierungstrategien“ in die Veranstaltung ein. Die Fragen, warum es sinnvoll ist, den digitalen Soll-Zustand seines Unternehmens zu kennen und wie die Digitalisierung konkret im Handwerk realisiert werden kann, standen im Fokus seines Vortrages.
Aus den Beiträgen und Fragen der Teilnehmer ging hervor, dass bei der Implementierung von digitalen Prozessen insbesondere Schwierigkeiten darin bestehen, die Mitarbeiter in den Betrieben von der Wichtigkeit der Digitalisierung zu überzeugen und Akzeptanz für die neuen Technologien zu schaffen, umso gemeinsam den digitalen Fortschritt des Betriebes voranzutreiben. Eine erste Antwort darauf lieferte Thomas Malessa mit seinem Vortrag zum Thema Unternehmenskultur. Malessa verwies darauf, dass Vertrauen innerhalb des Unternehmen die Ausgangsbasis für jegliche Veränderungen im Unternehmen darstellt, so auch für die Digitalisierung. Mit fortschreitender Digitalisierung aller Prozesse im Unternehmen würden auch die Anforderungen an die Sicherung des Datenschutzes steigen. Ralf Postupa, Deutsche Post AG, präsentierte in seinem Vortrag eine mögliche Lösung für diese Herausforderung. Mithilfe eines elektronischen Kurznachrichtendienstes der Deutschen Post AG, eines sogenannten Messengers, demonstrierte Postupa eine sichere und digitale Kommunikation im Unternehmen, wodurch die Produktivität durch eine effiziente Kommunikation gesteigert werden soll.
Nach einer kurzen Pause folgten drei Beispiele aus der Praxis. Den Anfang machte Frederik Neuhaus von Clockin. Mithilfe der App können Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten bequem auf dem Smartphone, ohne dass sie lästige Stundenzettel schreiben müssen, buchen. Die anschließende Verwaltung und Auswertung der Arbeitsstunden erfolgt dann mit wenigen Klicks im Büro. Clockin soll laut Neuhaus nicht nur die Zeiterfassung in Handwerksberufen verbessern, sondern Fehler bei der Zeiterfassung reduzieren und somit Zeit und Kosten einsparen.
Wie Tradition mit Moderne verbunden werden kann zeigte im Anschluss Klaus Dickmänken von schrankwerk.de mit seinem Onlineshop und Möbelkonfigurator. Die Tischlerei Dickmänken aus Rheine besteht seit 1927 und ist ein familiengeführter, mittelständischer Meisterbetrieb in der dritten Generation. Ihre Idee, dass Kunden ihren Schrank einfach online konfigurieren können, haben die Inhaber bereits 2008 erfolgreich umgesetzt.
Sebastian Hucke von pco Personal Computer Organisation GmbH & Co. KG stellte im dritten Praxisbeispiel CloudContracts vor. CloudContracts bietet seinen Nutzern den Service des digitalen Vertragsmanagements. Mittels einer Vertragsplattform werden alle wichtigen Informationen über Verträge zentral gebündelt. Die Nutzer werden über die Plattform an bevorstehende Kündigungsfristen erinnert.
Mit der Teilnehmerresonanz zeigten sich die Veranstalter am Ende des Abends sehr zufrieden und verständigten sich darauf, das Veranstaltungsformat „Handwerk 4.0 Schritte voraus“ weiter auszubauen. Unternehmen und Interessierte, die mehr über das Angebot des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen und über die Projektpartner erfahren möchten, können am 6. März die Gelegenheit nutzen. Dann öffnet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen offiziell mit einer Eröffnungsveranstaltung im emsländischen Lingen die Pforten. Vor Ort werden dann auch die Projektpartner von münsterLAND.digital e.V. sein.