Am 10. Februar 2021 führte der Standort Osnabrück des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Lingen die erste Online-Veranstaltung im neuen Jahr mit über 50 Teilnehmenden durch. In den Vorträgen von Robin Mink sowie Norbert und Kevin Meinersmann wurden Einsatzmöglichkeiten von Drohnen in der Landwirtschaft geschildert und anschließend diskutiert.

Robin Mink stellte zunächst sein Startup SAM DIMENSION UG vor. Dieses ist ein AgTech Startup mit dem Schwerpunkt präziser Drohnenkartierung in der Landwirtschaft. Mink unterstützt durch die Integration einer KI gestützten Unkrautkartierung die präzise Ausbringung von Herbiziden mit Hilfe von Drohnen. Landwirte können hierdurch ihre Kosten für die Herbizid Anwendungen senken und ökologisch nachhaltigen Pflanzenschutz betreiben. Mink zeigte in seinem Vortrag, dass durch die Drohnenkartierung Betriebsmittel- und Maschineneinsätze im Pflanzenschutz präziser planbar sind. Dieses Konzept sei ebenfalls für den Anbau von Pflanzen anwendbar.

Anschließend schilderten Norbert und Kevin Meinersmann wie die Wildtierrettung mittels Drohnen in der Praxis erfolgt. Die Brüder gehören dem Team der Rehkitz-Rettung-Sassenberg an, welches sich intensiv um die Rettung von Wildtieren in der Grünlandsaison der Landwirte kümmert. Die Wildtierretter sind mit rund sieben Teams im Raum Osnabrück unterwegs und können auf über 600 gerettete Rehkitze im Jahr 2020 verweisen. Dabei wies Norbert Meinersmann darauf hin, dass dies nur mit Hilfe von Drohne und Digitalisierungstechnik möglich gewesen sei. Das zu bearbeitende Feld wird mit der Drohne überflogen, welche mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. Liegt ein Rehkitz im  zu mähenden Gras, wird dieses durch die Wärmebildkamera ersichtlich. Das Tier kann nach seiner Entdeckung behutsam an einen anderen Ort gebracht werden. Landwirte melden sich im Idealfall rund zwei Tage vor der Grünlandernte und sprechen einen Termin ab.

In der abschließenden Fragen- und Diskussionsrunde wurde klar, dass fast alle Teilnehmer schon einmal Berührungspunkte zu Drohnen hatten und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Flugobjekte in der Landwirtschaft gerade im Bereich der Kartierung gefragt sind. Weitere Diskussionspunkte waren die Kosten für die Drohnentechnik sowie die rechtlichen Fragen bezüglich der Fluggenehmigungen. Das Fazit der Veranstaltung lautete, dass Drohnen längst nicht mehr nur beliebte Spielzeuge sind, sondern zunehmend für verschiedenste Zwecke der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Foto: Save-the-Kitz, Engelbert-Kaempfer-Gymnasium