Exkursion zum Hof Langsenkamp

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Lingen führte am 09. Mai eine Exkursion zum Hof Langsenkamp (Osnabrück-Belm) durch. Themenschwerpunkt der Veranstaltung war die „Digitalisierung im Agrarbüro“. In der neuen Tenne des Hofes folgten die rund 40 Teilnehmenden dem Vortrag von Prof. Dr. Trautz (Hochschule Osnabrück) zum Thema „Nachhaltige Intensivierung durch Digitalisierung“ sowie dem Vortrag von Johannes Efker (LV digital GmbH) zum Thema „Der Weg zum digitalen Agrarbüro – Praxisnah erläutert“.

Trautz lehrt und forscht an der Hochschule Osnabrück in den Bereichen der nachhaltigen Landbewirtschaftung und ökologischen Landwirtschaft und eröffnete mit seinem Impulsvortrag die Veranstaltung. Er verdeutlichte die derzeitigen Herausforderungen und Problematiken der Landwirtschaft, die eine nachhaltige Landwirtschaft erschweren. Die weltweit verfügbare Fläche, die zur Erzeugung von Lebensmitteln geeignet sei, gehe kontinuierlich zurück, wobei im Gegenzug die Bevölkerung steige. Daraus folgt, dass zukünftig mehr Ertrag von weniger Fläche geerntet werden muss. Aus Sicht von Trautz kann durch den Einsatz von moderner Technik ein Umdenken in der landwirtschaftlichen Erzeugung erfolgen. Für ihn ist die stärkere Betrachtung der ökologischen Effizienz, die Nutzung von Kleinstmaschinen statt Großgerät und die Umstellung der Produktionssysteme von einer Monokultur hin zu einer Polykultur ein gangbarer und zukunftsfähiger Weg, der auch nachfolgenden Generationen eine abgesicherte Lebensmittelversorgung garantiert.  

Effker, verwies bei seinem Vortrag auf den immer größer werdenden Büroaufwand eines jeden Landwirtes. Seiner Aussage nach, sei den meisten Betriebsleitern nicht bewusst, wie komplex ihr Betrieb ist. Zudem seien die komplizierten Zusammenhänge meist nur in dessen Kopf. Viele Landwirte können sich nicht vorstellen, wie viel Zeit sie gewinnen könnten, so Effker. „Ein digitales Tool, welches das Agrarbüro oder die Ackerschläge verwaltet kann helfen zukunftsfähiger zu werden“, meint Effker.

Im Anschluss an die Vorträge gab es die Möglichkeit, sich fachlich auszutauschen.

 

Foto: Alexander Grunwald